Nach zweiwöchiger Pause musste der SC Preußen Münster eine komplizierte Aufgabe bei der U23 von Fortuna Düsseldorf lösen. Noch erschwert wurde die Ausgangslage vor dem Spiel durch die angespannte Personalsituation bei den Preußen. Denn mit Gerrit Wegkamp und Jan Dahlke fielen beide Stürmer aus, dazu kamen mit Stammtorwart Max Schulze Niehues und Jannik Borgmann zwei weitere schwerwiegende Ausfälle. Dennoch setzten sich die Adlerträger am Ende verdient mit 1:0 durch und konnten sich somit die Tabellenführung von Rot-Weiss Essen zurückholen.
Gegen die Düsseldorfer Fortuna begann aufgrund der besagten Verletztenmisere im Sturm zunächst Alexander Langlitz als zentraler Angreifer. Das Experiment ging aber nicht auf. „Alex hat wirklich alles versucht, war aber sehr unglücklich in seiner Spielweise“, analysierte Münster-Trainer Sascha Hildmann. Nach einer knappen Stunde wurde Langlitz dann durch Deniz Bindemann ersetzt. Kurz danach fiel dass Tor des Tages durch Darius Ghindovean. „Deniz ist ein Vollblutstürmer. Er hat das dann in der letzten halben Stunde etwas besser gemacht, aber trotzdem können wir Gerrit Wegkamp so nicht ersetzen.“
Immerhin kehrte Marvin Thiel nach seiner Verletzung, die er durch den Böllerwurf beim Topspiel in Essen davongetragen hatte, in Düsseldorf wieder in den Kader zurück und stand auch gleich in der Startelf. Wann sich die Lage wieder etwas weiter entspannt, steht derweil noch in den Sternen. „Ich bin ja inzwischen auch ein halber Arzt geworden, aber ich weiß es auch nicht“, meinte der SCP-Trainer. „Bei Max Schulze Niehues müssen wir die Tests abwarten, wie hoch die Viruslast ist, aber kommenden Samstag gegen Homberg wird wohl noch keiner zurückkehren.“
Zusätzlich fehlt dann auch noch Nikolai Remberg, der gegen die Fortuna seine fünfte Gelbe Karte sah. Nicht nur deshalb warnte Hildmann davor, den anstehenden Gegner zu unterschätzen, auch wenn der VfB Tabellenletzter ist und wenn überhaupt nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat. „Ich habe die Homberger jetzt zwei Mal live gesehen und ich finde, dass sie sich spielerisch extrem verbessert haben. Die wollen kicken und die werden sich sicherlich nicht aufgeben. Einige Spieler wollen sich vielleicht auch nochmal für andere Vereine anbieten. Ich erwarte da eine sehr schwere Aufgabe, weil gerade Gegner, wo man glaubt, die wären schon tot, immer gefährlich sind. Homberg wird frei aufspielen und uns das Leben schwer machen wollen.“
Ob der SCP dann als Tabellenführer nach Duisburg reisen wird, hängt vom Ausgang der Nachholpartie zwischen RW Ahlen und RWE am kommenden Mittwoch ab. So oder so: Einen Ausrutscher in Homberg werden sich die Preußen mit großer Sicherheit nicht erlauben können.